Der Wald verändert sich
André Müller • 26. Mai 2020
Ist die Fichte noch zeitgemäß?

Klimawandel und die dami einhergehende Trockenheit in der Landschaft und unseren Wäldern, machen den flach wurzelnden Bäumen wie unserer Fichte auch im Frühjahr 2020 weiter stark zu schaffen. Aufgrund der milden Winter entwickelt sich der Borkenkäfer rsant und fliegt in diesem Jahr sehr zeitig aus. Die Bäume können sich, aufgrund des Wassermngels, nicht natürlich gegen den Käfer wehren und sterben. Flächendeckend.
Täglich Natur

Ein im Morast stecken gebliebener Rothirsch. Das arme Tier habe ich bei bei einem "Pirschgang" im Heimatwald, rund um die Talsperre Leibis-Lichte entdeckt. Es war ein erschreckender Anblick und eine Erfahrung, wie erbarmungslos die Natur doch auch sein kann. Offenbar wollte der Hirsch an saftiges Futter gelangen und ist dabei mit der rechten Körperhälfte komplett im Morast versunken, stecken geblieben und sicher qualvoll verendet. Wie mag er wohl gekämpft haben. Die Kolkraben hatten sich schon über seine Lichter hergemacht. Der Hirsch musste mit einer schweren Forstmaschine aus dem Morast heraus gezogen und "entsorgt" werden, damit keine weiteren Verunreinigungen des Wassers durch die Verwesung entstehen. Ein Anblick, den man nicht so oft sehen möchte.

Auf dieser Fläche stand im vergangenem Jahr noch ein dichter Bewuchs aus starken, alten Bäumen. Mit wenig Licht, fast ein völlig dunkler Wald. Nach einem heftigen Sturm im Frühjahr 2019, wurde der gesamte Baumbestand völlig zerstört, die Bäume lagen umgekinickt auf der Fläche und mussten von der Forstwirtschaft aufgearbeitet werden. Bereits nach nur einem Jahr zeigt sich eine bunte und sehr vielfältige Mischung aus jungen und zum Teil neuen Pflanzen, welche die Fläche neu besiedeln. Ein sehr eindrucksvolles Beispiel dafür, wie schnell sich die Natur regenerieren kann und erholt, wenn man sie einfach sich selbst überlässt. die Fläche liegt im Schwarzatal, im Thüringer Wald.
Früher in unseren Mittelgebirgen häufig vorzufindendes Auerwild ist der heutigen Zeit rar geworden, ja fast vom Aussterben bedroht. Durch die Umnutzung und Bewirtschaftung der Waldflächen, wurde diesem einzigartigen und zum Hochwild gehörenden Wildart der Lebensraum sehr eingeengt. Wo Heidelbeere von schweren Fortsmaschinen klein gefahren wird, fehlen die Brutplätze. Das Auerwild balzt im Mai, zur jetzigen Zeit. Ich hatte Glück, dass ich an eine solch einzigartige Aufnahme gekommen bin, welche in der freien Natur, hier in Thüringen entstanden ist.